Pressemitteilungen des SSR-Braunschweig


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19.03.2023

Stadtschülerrat Braunschweig für Gemeinsam-Preis nominiert

Text Braunschweiger Zeitung:
Klassen- und Schulsprecher wollen etwas bewegen für ihre Mitschüler und Mitschülerinnen. Das oberste Gremium der Schülervertretung in Braunschweig ist der Stadtschülerrat. Er vertritt die rund 30.000 Schüler der allgemein- und berufsbildenden Schulen in der Stadt, mit Ausnahme der Grundschulen.

In den vergangenen Jahren hat der Stadtschülerrat immer wieder für Aufmerksamkeit gesorgt, beispielsweise mit seiner Forderung nach kostenfreien Bus- und Bahnfahrkarten für alle Schüler. Es waren lange Verhandlungen, die sich über Jahre zogen – aber die Schüler blieben am Ball! Mittlerweile gibt es einen Kompromiss: eine Schülermonatsfahrkarte für 15 Euro für das (zuvor: 50 Euro) und eine Schülermonatsfahrkarte für 30 Euro für die Region (zuvor: fast 120). Das ist ein Erfolg – doch das Thema bleibt weiter akut, da aus der Übergangs- noch eine Dauerlösung werden soll.

Doch auch mit vielen weiteren Themen sorgte die Schülervertretung für Aufsehen: Sie hat Druck gemacht, damit es an Schulen kostenlose Monatshygieneartikel für Frauen und Mädchen gibt – und bekam Unterstützung aus der Politik. Derzeit läuft ein Pilotprojekt an mehreren Schulen, demnächst soll entschieden werden, ob es künftig an allen Schulen kostenfreie Tampons und Binden für den Notfall geben soll.

„Es ist wie ein Vollzeitjob neben der Schule“
Auch bei Hilfsaktionen war der Stadtschülerrat zuletzt sehr rege: Für die Erdbebenopfer in der Türkei wurden mehr als 2,5 Tonnen Sachspenden von Schülern gesammelt, und auch für die Flüchtlinge aus der Ukraine haben sich die Schüler stark gemacht. „Bei solchen Aktionen wird deutlich, dass wir etwas bewegen und bewirken können. Das stärkt die Gemeinschaft untereinander“, sagt Atakan Koçtürk, Schüler der Otto-Bennemann-Berufsschule und gemeinsam mit Simon Pladwig von der IGS Heidberg Sprecher des Vorstands.

Die besondere Herausforderung: Alle zwei Jahre wird der Vorstand neu gewählt. Innerhalb kurzer Zeit müssen sich die Schülervertreter dann in Themen erarbeiten, eigene Schwerpunkte setzen – etwa durch Anträge im Schulausschuss -, Strukturen begreifen und Kontakte in Verwaltung und Politik knüpfen

„Man muss sich alles selbst erarbeiten und Ansprechpartner suchen. Dazu braucht es Geduld, und man muss viel Zeit investieren. Es ist wie ein Vollzeitjob neben der Schule, man wirkt in Arbeitskreisen, Ausschüssen und Konferenzen mit“, sagt Simon Pladwig.

Ein Jugendparlament und ein Jugendbüro in der Innenstadt sind in Planung
In der dritten Klasse wurde Simon Pladwig erstmals zum Klassensprecher gewählt, danach immer wieder: „Es gefällt mir, mich für andere Schüler und Schülerinnen einzusetzen“, sagt er. Seine Erkenntnis: „Auch wir Schüler und Schülerinnen als jüngster Teil unserer Gesellschaft können etwas leisten und beitragen.“ Und das wollen sie auch, das haben die Jugendlichen jüngst wieder unter Beweis gestellt: Der Grundstein für die Gründung eines Jugendparlaments (JuPa) in Braunschweig ist gelegt. Auch eine Anlaufstelle für Jugendliche in der Innenstadt, ein Jugendbüro, ist geplant.

Die jungen Menschen wagen sich verstärkt mit ihren Ideen und Wünschen an die Öffentlichkeit. Sie zeigen deutlich: Wir wollen mitreden und mitbestimmen! Ziele haben sie reichlich. Atakan Koctürk zählt auf: „Wir wünschen uns, dass die schulpsychologische Unterstützung verbessert wird und setzen uns dafür auf Landesebene ein. Wenn es künftig in Braunschweigs Innenstadt keine kostenfreien Parkplätze mehr gibt, fordern wir eine Lösung für die Schüler.“ Berufsschüler, die aus der ganzen Region kommen, bräuchten Parkmöglichkeiten, zumindest aber gut funktionierende Park-and-Ride-Lösungen.

Und natürlich soll es diesen Sommer auch wieder eine große Party am letzten Schultag vor den Sommerferien geben. „Out for Summer“ (früher: School’s Out) wird jedes Jahr gemeinsam von Schülervertretern und der städtischen Jugendförderung organisiert.

Im vergangenen Herbst wurde der Stadtschülerrat für seinen ehrenamtlichen Einsatz vom Präventionsrat mit dem Präventionspreis ausgezeichnet. Der Stadtschülerrat sei Schnittstelle und Ansprechpartner für Schülerinnen und Schüler, bringe deren Interessen in die Präventionsarbeit ein und entwickele eigene Ideen, hieß es in der Begründung.

„Eine solche Auszeichnung hält das Feuer am Brennen“, sagt Simon Pladwig und ergänzt: „Auch die Nominierung für den Gemeinsam-Preis ist eine Auszeichnung und motiviert uns, weiter zu machen.“



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